Seit dem 1. Juni 2023 verfügt die Feuerwehr Fredelsloh über eine eigene Drohneneinheit. Die Drohne sowie die dazugehörige notwendige Ausrüstung wurden dabei ausschließlich durch Spenden in Höhe von 8.000€ finanziert, welche am Dienstag, den 4. Juli offiziell übergeben worden sind. Bei der Spendenübergabeveranstaltung am vergangenen Dienstag stellten die Kameraden die beschaffte Ausrüstung vor und erläuterten in einem kurzen Vortrag die Notwendigkeit und die durch die Trockenheit zunehmenden Probleme für die Feuerwehren bei Wald- und Vegetationsbränden. Dank der hohen Spendenbereitschaft konnten neben der Drohne auch diverse Waldbrandwerkzeuge und Löschrucksäcke beschafft werden.
Der Grund für das Spendenprojekt: Steigende Temperaturen und immer längere Dürreperioden sorgen für trockenere Böden und eine trockenere Vegetation. Die Anzahl und die Gefahr von Wald- und Vegetationsbränden steigen dadurch kontinuierlich. Mit herkömmlichen Löschmethoden- und Werkzeugen kommt man allerdings schnell an die Grenzen. Hier schaffen die neuen Waldbrandwerkzeuge und Löschrucksäcke eine deutliche Abhilfe, denn oft wird davon ausgegangen, dass ein Feuer gelöscht ist, wenn keine Flammen mehr sichtbar sind. Bei Wald- und Vegetationsbränden fängt die Arbeit dann allerdings erst an.
Weil die Sommer in den hohen Breiten heute länger und heißer ausfallen, trocknen die Waldböden immer weiter aus. Je trockener der Boden ist, desto tiefer können sich die Flammen bei einem Brand in den Boden fressen. Mitunter kann das Feuer dort monatelange weiterschwelen und sich unterirdisch ausbreiten. Deshalb ist hier der Einsatz von speziellen und gehärteten Waldbrandwerkzeugen erforderlich, um den Waldboden gezielt öffnen zu können und Glutnester abzulöschen. Dies spart auch enorm viel Wasser, welches im Sommer sowieso nur sehr begrenzt zur Verfügung steht. Ein Experiment im letzten Sommer hat gezeigt, dass von 1000 Liter auf einen Quadratmeter in 10 cm Bodentiefe kein Tropfen angekommen ist.
Eine wesentliche Unterstützung bei den Nachlöscharbeiten liefert zudem die neue Drohne mit Wärmebildkamera. Aber auch bei Personensuchen hat die Drohne einen hohen Stellenwert und kann ihre Stärke voll ausspielen. Flächen können so schneller und effizienter abgesucht werden.
Die Drohne verfügt über ein Kamerasystem bestehend aus drei Kameras, darunter auch eine hochauflösende Zoom-Kamera und eine Wärmebildkamera. Mit der Wärmebildkamera sowie dem kürzlich beschafften Suchscheinwerfer stellen auch Flüge bei Nacht kein Problem dar. Die Bilder werden während des Einsatzes auf einen Monitor übertragen und zur Einsatzstellendokumentation oder Lageübersicht gespeichert. Ein Akku hält ca. 45 Minuten. Dank mehrerer Ersatzakkus und einem Schnellladegerät kann die Drohne so durchgehend genutzt werden.
Hiervon konnten sich die Unterstützerinnen und Unterstützer am vergangenen Dienstag ein eigenes Bild machen und waren erstaunt und überzeugt von der neuen Technik und dessen Möglichkeiten. Ebenfalls vor Ort waren unser Ortsbürgermeister Stefan Josef und ein Vertreter der Stadtverwaltung Detlef Borchers. Ein besonderer Dank gilt auch der Verwaltung für die Unterstützung bei diesem Vorhaben.
Wir sind überwältigt von der hohen Spendenbereitschaft und freuen uns sehr über die neue Ausrüstung, mit der wir nun endlich für die neuen Herausforderungen, gerade im Hinblick auf die Flächen- und Waldbrandbekämpfung, gerüstet sind.
Die Drohne kann ab sofort auch durch andere Feuerwehren aus der Region oder der Polizei angefordert werden und ist über die Leistelle Northeim alarmierbar. Gerne stellen wir unsere Drohne auch in anderen Feuerwehren und BOS im Rahmen ihrer Dienste vor.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank für die Unterstützung an:
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